Hola Muchachos!
Ich hinke jetzt nun doch mit dem Blog hinterher. Es passiert so viel, da kommt man doch echt ins Schwitzen. Aber so ist das, wenn man das Glück hat von einem Highlight ins nächste zu hüpfen. Anfang Oktober war Maren, eine ehemalige Freiwillige, zu Besuch in Kolumbien. (Bild Mitte) So bekam ich Sonntag einen Anruf von Joshua aus Libano, ob wir nicht Lust hätten am folgenden Tag in die Wüste zu fahren. Lust? Ja klar! Allerdings waren wir uns alle erst einmal ziemlich unsicher, ob wir nach 2 Wochen Arbeit schon die Biege machen können. Praktischerweise war Selena noch bei mir und meine Chefin wohnt in der selben Straße, weshalb wir kurzerhand nachfragten. Wie es sich herausstellte war es kein Problem, wir seien schließlich hier, um das Land mit all seiner Vielfalt, Kultur, Schönheit, mit seinen Ecken und Kanten kennenzulernen. So staunte ich nicht schlecht, als wir allesamt am nächsten Tag im Bus saßen. Gut, nichts läuft spontan komplett unchaotisch ab :D Irgendwann waren wir jedenfalls irgendwie in der Wüste.
Alles in allem hatten wir drei wunderbare, lustige Tage! Zu Anfang ließen wir uns blöde übers Ohr Hauen. Wir trafen im Ort vor der Wüste auf einen Mann, der sagte er würde uns umsonst in die Wüste reinfahren. Letzten Endes wurden wir ihn leider nicht mehr richtig los und er fuhr uns hier und dort hin, zur grauen und zu roten Wüste, zu den natürlich angelegten Freibädern, zum Restaurant. Wir hätten wesentlich früher reagieren sollen, denn natürlich verlangte er am Ende doch einen Haufen an Geld von uns. Glücklicherweise haben wir ein wenig die Feilschernatur in uns stecken und handelten in einer ermüdenden Diskussion, die sich immer im Kreis drehte, die Hälfte heraus. Dumm gelaufen, aber dennoch. Wir hatten einiges gesehen und auch diese Erfahrungen gehören dazu. Ein Tourist hat's wohl nicht immer leicht. |
Der Wahnsinnsritt:
Wir konnten der Versuchung nicht wiederstehen uns am 2. Tag auf den Rücken von undressierten - und im Nachhinein gehe ich leider davon aus - auch schlecht behandelten Pferden zu setzen. Und Freunde, wir kamen dem Wild Western gefährlich nahe! Ich machte den Fehler zu gestehen ein 2 wöchiges Reiterwochen-Können aus meiner Kindheit vorzuweisen, war damit die Einzige und wurde kurzerhand auf das Zugpferd gesetzt. Jetzt war's Rodeo vom Feinsten. Letzten Endes hatte mein Pferd solche Angst vor Schlägen, die ich ihm gar nicht antun würde, dass es immer unruhiger wurde. Nach einer Stunde hatte ich solches Mitleid mit dem Tier, dass ich abstieg. Leider im falschen Moment. Auf dem Boden fing ich mir einen Tritt in den Oberschenkel ein. So also der Dank für meine Güte. Jetzt weiß ich was Pferdekuss wirklich bedeutet! :D Dennoch machten wir uns ganz gut da oben und ich würde es wieder tun. Auf Pferden durch die staubige Wüste - jihaaaa! Und ich werde später im Sessel am Kamin sitzen und meinen Enkeln erzählen: "Kinder, damals als ich jung war, in der Wüste Tatacoas auf dem Rücken eines wilden Pferdes, ritt ich frei mit dem Wind im Gesicht und der Sonne im Rücken..." Und zum Beweis zeige ich die Narbe (gut, könnte schöner sein..) auf meinem verschrumpeltem Oberschenkel. Ich kann's kaum erwarten!
Bald steht schon der Dezember an. Die Zeit vergeht gefählich schnell, manchmal erschreckt es mich wirklich. Den gesamten Januar habe ich frei, es sind die langen Ferien, da hier die Schuljahre im Winter enden. Es geht zur Zwischenauswertung nach Ecuador, las Aguas und Quito, Weihnachten und Silvester stehen schon fast vor der Tür, ein Besuch in Bogota bei Selena und kleine Reisen an langen Wochenenden. Im Februar stürze ich mich in das bunte Getümmel des Karnevals von Baranquilla. Ich kann es kaum erwarten und doch bete ich, die Zeit möge ein bisschen das Tempo rausnehmen.
Schaut doch noch in die weitern Fotos rein, ich hänge eine Galerie an.